Reden wir über Baukultur!

Die Baukulturausstellung der IG Architektur

 

Vor-Ort-Ausstellung im öffentlichen Raum in Wien und Graz. Sammelausstellungen in der IG Architektur Wien und im Club Hybrid Graz

Eröffnung: Fr., 06.05.2022, 19:30 Uhr, IG Architektur, Gumpendorfer Straße 63B, 1060 Wien 

Baukulturspaziergänge am 07.05.2022 11:00 in Wien, am 14.05. um 11:00 und 15:00 in Graz und am 21.05. um 11:00 in Wien (detaillierte Informationen zu den Baukulturspaziergängen sind weiter unten zu finden) 

Finissage: Fr., 10.06.2022, 19:30 Uhr, Club Hybrid, Herrgottwiesgasse 161, 8055 Graz

 

 

Alle Abbildungen der Baukulturausstellung von paul ott photografiert

↓ Wien
↓ Graz
↓ Map

 

Baukultur ist als gemeinsame kulturelle Leistung nicht Privatsache, sondern physisches Abbild unserer Gesellschaft. Baukultur ist als Gemeinschaftswerk aller am Entstehen der gebauten Umwelt Beteiligten die langfristige Manifestation gesellschaftlicher Übereinkünfte und damit eine kollektive Gesamtleistung. Sie beschreibt nicht nur die Gestalt unseres Lebensraums auf allen Maßstabsebenen, sondern auch den Prozess seiner Entstehung, Aneignung, Nutzung und Erhaltung. Sie ist fest im Alltag aller Menschen verwoben und beeinflusst ihr Zusammenleben und Wohlbefinden – ohne dass dafür ein breites Bewusstsein vorhanden wäre. Gleichzeitig ist die gebaute Umwelt einer permanenten Änderungsdynamik unterworfen, besonders in den derzeit stark wachsenden Städten.

Städte sind als Lebensräume und Organismen weit mehr als nur materialisierte Baustruktur. Bereits 58 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben im urbanen Raum. Fortschreitende Urbanisierung, Bevölkerungs- und sozialer Wandel, permanente Anpassungen der Arbeitswelten und die Zuspitzung der wirtschaftlichen Systeme, aber auch die Folgen des Klimawandels und des Zurückweichens von Natur und Grünraum stellen unsere Städte vor große Herausforderungen und verändern das Stadtbild. Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung qualitätvoller öffentlicher Räume noch sichtbarer gemacht. Daher ist es umso wichtiger, Städte inklusiv, sicher, widerstandsfähig, nachhaltig und lebenswert zu gestalten, denn auch wenn es die Menschen und ihre Interaktionen sind, die den urbanen Raum prägen, so ist es doch das Gebaute, das den physischen Rahmen dafür bildet. Das Gebaute um- und beschreibt unsere Interaktionsräume, macht sie fassbar, lesbar und schließlich aneigenbar. Die unterschiedlichen Interessenslagen, Dynamiken und Einflüsse, die auf das hochkomplexe, überhitzte Planungs- und Baugeschehen einwirken, führen jedoch nicht nur zu qualitätvollen Beispielen. Im urbanen öffentlichen Raum werden in jüngerer Zeit neben den wenigen Vorzeigebeispielen auch baukulturelle Defizite in komprimierter Weise sichtbar und erlebbar. 

Ziel der Baukulturausstellung ist es, die gebaute Umwelt, wie wir sie täglich vorfinden, in das bewusste Sichtfeld der Passant*innen zu rücken, um so das Thema Baukultur zu den Bürger*innen in den öffentlichen Raum zu bringen und damit zugänglich zu machen. Dadurch soll ein breiter, bewusstseinsbildender Diskurs angeregt und die Sensibilität für die Gestaltung des urbanen Raumes bei seinen Benutzer*innen erhöht werden. 

Abseits des etablierten baukulturellen Erbes werden in Kooperation mit dem Architekturfotografen Paul Ott Alltags-bilder unseres gebauten Umfeldes zu Ausstellungsobjekten gemacht. Das Banale, das den Kontext Ignorierende, das Unwirtliche und ein mancherorts fehlender Gestaltungswille werden dabei mit genau derselben fotografischen Sorgfalt behandelt, wie sie üblicherweise nur positiven Vorzeigebeispielen zukommen würde. Die Ästhetik der Bilder und ihre künstlerische Komposition folgen höchsten Ansprüchen und erzeugen eine Spannung zwischen der Erhabenheit des Bildes und seinem Inhalt. Die Bilder urteilen nicht, sie stellen dar. Ausgestellt gegenüber den gezeigten Architekturen fordern sie dazu heraus, genauer hinzusehnen. Die Plakataufschrift ist ein deutlicher Aufruf zur Diskussion: Reden wir über Baukultur!

 

Baukulturspaziergänge
07.05., 11:00, Treffpunkt: Gudrunstraße 1, 1110 Wien
14.05., 11:00, Treffpunkt: Eggenberger Allee vor der Schlossapotheke, 8020 Graz
14.05., 15:00, Treffpunkt: Berta von Suttner Platz, am nördlichen Ende, 8041 Graz
21.05., 11:00, Treffpunkt: Treffpunkt Kagraner Platz, vor dem Zugang zur AK, 1220 Wien


Anmeldung bis spätestens 2 Tage vor der Veranstaltung unter organisation@ig-architektur.at
Teilnahme kostenlos, Dauer ca. 2 Stunden. Bei Regen entfällt die Veranstaltung.
Wege werden zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Tickets für öffentliche Verkehrsmittel sind selbst zu bezahlen.

 

Laufzeiten
Vor-Ort-Ausstellung: 28.04. bis 01.06.2022 // Sammelausstellungen: 06.05. bis 12.06.2022

 

Orte
Sammelausstellung IG Architektur Wien: Gumpendorfer Straße 63B, 1060 Wien // Sammelausstellung Club Hybrid Graz: Herrgottwiesgasse 161, 8055 Graz

 

Öffnungszeiten
Vor-Ort-Ausstellung: täglich von 0–24 Uhr
Sammelausstellung IG Architektur Wien: Di. und Do. 10–14 Uhr
Sammelausstellung Club Hybrid Graz: täglich von 0–24 Uhr

 

Konzept
IG Architektur und Paul Ott

Fotos
paul ott photografiert

Grafik
Anna Liska

 


Team Organisation Baukulturausstellung:
Michaela Geboltsberger, Magdalena Lang, Regina Novak, Amelie Schlemmer, Lukas Schumacher, Fabian Wallmüller

 

  • Baukultur umfasst die Summe der menschlichen Tätigkeiten, welche die gebaute Umwelt verändern.
    (Auszug aus: Erklärung von Davos)
  • Baukultur ist kein Projekt und auch kein Endresultat, sondern ein Prozess
    Volker Dienst
  • Die Krankheit unserer heutigen Städte und Siedlungen ist das traurige Resultat unseres Versagens, menschliche Grundbedürfnisse über wirtschaftliche und industrielle Forderungen zu stellen.
    Walter Gropius
  • Das Haus hat allen zu gefallen. Zum Unterschiede zum Kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. Das Kunstwerk ist eine Privatangelegenheit des Künstlers. Das Haus ist es nicht.
    Adolf Loos
  • Architektur versteht sich als Dienstleistung für den ganzen Menschen. Als solche hat sie eine materielle und eine immaterielle Komponente; es sind rationale und irrationale Bedürfnisse zu befriedigen.
    Justus Dahinden, Man and Space - Mensch und Raum
  • Jede unserer Entscheidungen materialisiert sich im Raum.
    Sanela Pansinger
  • Architektur ist nicht das Leben. Architektur ist Hintergrund. Alles andere ist nicht Architektur. (1971)
    Hermann Czech
  • Alles ist Architektur
    Hans Hollein
  • Architektur darf weder den Raum noch die Umgebung bedrängen.
    I. M. Pei


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Die Baukulturausstellung wird gefördert von: