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Halle C5/50-52 Großmarkt Inzersdorf

Der bestehende Hallenabschnitt 50-52 der Markthalle C5 am Großgrünmarkt 1230 Wien wird von der Auftraggeberin als Verkaufshalle für Obst und Gemüse genutzt. Die vorhandene Raumaufteilung setzte sich aus einem Verkaufsraum, in dessen eine einfache Holzleichtbaukonstruktion den Bürobereich vom Verkaufsbereich abgrenzte, sowie aus zwei separaten Kühlräumen zusammen.
Die Tragkonstruktion besteht aus einer Stahlbetonskelettstruktur. Dach und Fassaden sind mit Fertigelementen ausgeführt.
Der Schwerpunkt des Zu- und Umbaus war die Schaffung eines eigenständigen Bürotraktes außerhalb des Bestandes, damit der vorhandene Verkaufsraum wieder im vollen Umfang genutzt werden kann, und einer dem Verkaufsraum vorgelagerte Raum als Anlieferungsfläche, die für die Lieferungen außerhalb der Betriebszeiten genutzt werden soll. Als Baufläche für den Zubau konnte in Abstimmung mit dem zuständigen Marktamtes der Bereich unterhalb des bestehenden Vordaches herangezogen werden.
Dieser Zubau wurde aus einer Stahlträgerkonstruktion und wärmegedämmten Fertigteilpaneelen realisiert. Durch das spezielle statische Konzept wurde der Bestand nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß statisch belastet. Der Anlieferungsbereich bildet die neue Eingangssituation für die Halle und wurde mit einer Fenstertüre und einem Schnelllaufrolltor versehen. Damit die notwendige Sicherheit des Lagergutes und der Büroräumlichkeiten bei Anlieferungen außerhalb der Betriebszeiten gewährleistet werden kann, ist der Anlieferungsbereich zum Verkaufsraum durch ein Rollgitter abgetrennt. Der bestehende Verkaufsraum wurde von sämtlichen Einbauten freigemacht und mit wärmegedämmten Kühlelementpaneelen versehen. Die Haustechnik wurde entsprechend dem Stand der Technik saniert und erweitert. Die vorhandenen Kühlräume wurden mit Schnelllauftoren ergänzt.
Das neue Büro wird generell über den Verkaufsraum begangen. Es besteht aus einer Hauptebene und einer darüberlegenden Technikebene, die über eine Wendeltreppe erreichbar ist.
Damit die neue Fläche des Büros optimal genutzt werden kann, wurde die Raumaufteilung teils mit Mobiliar, teils mit Glas- und Gipskarton-Wänden realisiert. Dabei bilden beide Elemente (Mobiliar und Wände) eine räumliche und gestalterische Einheit und präsentieren sich als sehr gewinnendes Gesamtkonzept. Der für die Geschäftsphilosophie notwendige Arbeitsablauf und -hierarchie spiegelt sich in der Raumaufteilung klar wieder. Der Empfang, Wartebereich mit Teeküche und 2-3 Arbeitsplätze befinden sich in der ersten Zone. Daran schließt das Chefbüro und ein weiterer separater Büroraum an. Über den Vorraum werden in zwei Ebenen die Sanitärraume und ein Technikraum erschlossen. Das Chefbüro ist zur ersten Arbeitszone mittels eines Glasstreifens (in Arbeitshöhe) optisch verbunden. Ein darin eingebautes Schiebefenster ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Chefin und Mitarbeiter. Durch die großzügige Transparenz des Büros zum Innenraum der Halle wird sowohl die geforderte Kontrollmöglichkeit und Übersicht der Arbeitsabläufe gewährleistet, als auch die gewünschte räumliche Verknüpfung geschaffen.
Vor den Zubau wurde ein neues Flugdach hergestellt. Die Kragträgerkonstruktion bildet mit der Tragkonstruktion des Zubaus eine statische Einheit. Die Architektur des Flugdaches dient nicht nur als Witterungsschutz für die Ladetätigkeiten und die Fassade, sondern verleiht dem Abschnitt 50-52 gegenüber den restlichen Abschnitten der Halle C5 eine besondere Präsenz und rundet das architektonische Konzept perfekt ab.


Ort

1230 Wien / Laxenburger Straße 365

Kontakt

Architekt DI Bernd Brandner
Email: brandner@architec.at
www.architec.at

Bundesland

Wien

Kategorie

Industrie / Gewerbe

Auftraggeber

K. Müllner e. U. / Inh. Schirnhofer Elisabeth

Fertigstellung

2012